About Bist' nicht von hier?
Ein berührender Roman über die Kraft und Stärke eines Jungen in dunklen Zeiten Bist' nicht von hier?, fragte die Frau. Wieder diese Frage. Nein, ich bin auf dem Weg nach Hause, erwiderte Gerd. Tirol im Mai 1945. Der Krieg ist aus. Gerd Lange ist fünfzehn Jahre alt und gerade aus einem Wehrertüchtigungslager geflohen. Er ist nun auf sich gestellt; seine Heimatstadt Essen liegt 700 Kilometer entfernt. Gerd weiß von den schweren Bombenangriffen auf das Ruhrgebiet, hat von seinen Eltern schon seit über einem Jahr nichts mehr gehört.
Doch was bleibt ihm anderes übrig, als einfach loszulaufen? Und so marschiert Gerd Lange einer ungewissen Zukunft entgehen. Im Gepäck hat er nicht viel mehr als zerschlissene Kleider, einen Kompass ... und die fürchterlichen Erfahrungen, die er im entmenschlichten Gewaltsystem der Nazis machen musste. Auf seinem Weg nach Hause durch ein vom Krieg verwüstetes Land trifft Gerd auf andere Heimkehrer, auf historische Persönlichkeiten, auf Menschen, die vor der Vergangenheit fliehen und solche, die von einer besseren Zukunft träumen. Er erfährt Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft, gerät aber auch an manche zwielichtige Gestalt. Schließlich lernt er den Niederländer Jan kennen, ein ehemaliger KZ-Häftling und schwer traumatisiert. Gerd muss lernen, dass es Menschen gibt, die noch stärker unter der Herrschaft der Nationalsozialisten gelitten haben als er. Wird Gerd die Heimreise gelingen? Und was wird er zu Hause vorfinden? Bist' nicht von hier? ist ein ergreifender Roman über die unglaubliche Reise eines Fünfzehnjährigen. Gerd Langes Reise von Tirol nach Essen trug sich tatsächlich zu - sein Sohn, der Autor Jörn Lange, hat sie Jahrzehnte später künstlerisch aufgearbeitet und in Form dieses Romans niedergeschrieben. Für ihn war das Schreiben gleichzeitig ein Heilungsprozess. Herausgekommen ist ein berührendes Werk, das einen Fünfzehnjährigen auf seiner beschwerlichen Reise nach Hause mit philosophischen Fragen konfrontiert, die ihn für immer verändern werden. Der Autor über sein Buch: Es gibt noch viele, viele Kriegsenkel, die den Finger noch nicht auf die vererbten Wunden legen können. Möge dieser Roman ihnen helfen, die Tür zu einer Heilung aufzustoßen, die ihnen bisher verschlossen ist.
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