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Die Heiteretei und ihr Widerspiel

Die Heiteretei und ihr WiderspielBy Otto Ludwig
About Die Heiteretei und ihr Widerspiel

»Noch e bißle weiter, bis zum Zainhammer. Und sagt, Frau Dotin, ob Ihr was hinzubestellen habt. Vielleicht wieder was an den Herrn Faktor? Und dann gebt's schnell. Dort wird man auch immer länger aufgehalten als nötig wär'. Und zu spät in die Nacht mag ich nicht.« »Was das für ein Hastigtun ist!« sagte die Wirtin, vor deren Tür dieses Gespräch stattfand. »Man sollt' meinen, die Mädle von jetzt, das wären erst Mädle. Na, ich bin auch eins gewest, und nicht das langsamst'; aber Zeit zum Atemholen hab' ich mir alleweil noch gegönnt.« »Ihr seid auch ein Mädle gewest?« fragte Dorle wie von Verwunderung überwältigt; denn die Wirtin war eine jener Gestalten, die man sich nicht jung denken kann. Die umherstehenden Männer brachen in ein Gelächter aus. Das Mädchen erschien in seiner treuherzigen Verwunderung noch frischer als sonst. Was für gottlose braune Augen sie im Kopfe hat! dachte der Schneider, und ohne Umstände hätte er ihr einen Kuß gegeben, wenn er gewußt hätte, wie das anfangen. Er hatte schon während des ganzen Gesprächs darüber nachgesonnen, allein vergebens. Das Mädchen war hochaufgeschossen, eines ganzen Kopfes länger als der kleine Mann. Selbst auf den Zehen stehend, hätte er nicht über das Grübchen unter ihrem Halse hinaufgereicht. Und ihren Kopf zu sich herabziehen zu können, hätte er viel stärker sein müssen, oder sie viel schwächer.

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  • Language:
  • German
  • ISBN:
  • 9791041906062
  • Binding:
  • Paperback
  • Pages:
  • 168
  • Published:
  • February 3, 2023
  • Dimensions:
  • 170x10x220 mm.
  • Weight:
  • 272 g.
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Description of Die Heiteretei und ihr Widerspiel

»Noch e bißle weiter, bis zum Zainhammer. Und sagt, Frau Dotin, ob Ihr was hinzubestellen habt. Vielleicht wieder was an den Herrn Faktor? Und dann gebt's schnell. Dort wird man auch immer länger aufgehalten als nötig wär'. Und zu spät in die Nacht mag ich nicht.«
»Was das für ein Hastigtun ist!« sagte die Wirtin, vor deren Tür dieses Gespräch stattfand. »Man sollt' meinen, die Mädle von jetzt, das wären erst Mädle. Na, ich bin auch eins gewest, und nicht das langsamst'; aber Zeit zum Atemholen hab' ich mir alleweil noch gegönnt.«
»Ihr seid auch ein Mädle gewest?« fragte Dorle wie von Verwunderung überwältigt; denn die Wirtin war eine jener Gestalten, die man sich nicht jung denken kann. Die umherstehenden Männer brachen in ein Gelächter aus. Das Mädchen erschien in seiner treuherzigen Verwunderung noch frischer als sonst. Was für gottlose braune Augen sie im Kopfe hat! dachte der Schneider, und ohne Umstände hätte er ihr einen Kuß gegeben, wenn er gewußt hätte, wie das anfangen. Er hatte schon während des ganzen Gesprächs darüber nachgesonnen, allein vergebens. Das Mädchen war hochaufgeschossen, eines ganzen Kopfes länger als der kleine Mann. Selbst auf den Zehen stehend, hätte er nicht über das Grübchen unter ihrem Halse hinaufgereicht. Und ihren Kopf zu sich herabziehen zu können, hätte er viel stärker sein müssen, oder sie viel schwächer.

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